Bläsersolisten aus Dresden und Bayreuth zu Gast in der Pfarrkirche St. Peter und Paul
"Der Glanz der Donaumonarchie schlägt sich in der alten Feldafinger Pfarrkirche St. Peter und Paul in einem Glasfenster nieder, das Kaiser Franz Joseph zum Andenken an seine Gattin Elisabeth stiftete. Mit musikalischem Glanz erfüllten nun Bläsersolisten, die der Dresdner Staatskapelle und dem Bayreuther Festspielorchester angehören, bei den 2. Musiktagen Feldafing den vollbesetzten Raum, im Chor platziert. Zu danken war das der hier ansässigen Pianistin Margarita Höhenrieder. Sie spielte den Basso-continuo-Part der „Sonate für Flöte und Basso continuo“ E-Dur, ein für einen Kammerherrn Friedrichs II. bestimmtes Spätwerk von Bach.
Mit leuchtendem Ton kostete Andreas Kißling die langsamen Sätze wie Gesangsstücke aus, bewundernswert virtuos die einem Rigaudon und einer Polonaise ähnelnden schnellen. Damit harmonierte der sonore Basso continuo, den die Pianistin am Fazioli-Flügel klangvoll gestaltete. Mit dem Flötisten stellten Bernd Schober (Oboe), Wolfram Große (Klarinette), Joachim Hans (Fagott) und Robert Langbein (Horn) eine Bearbeitung von Mozarts Stücken für eine Orgelwalze KV 594 vor. Dank meisterhafter Bearbeitung des vierstimmigen Parts mutete die Quintett-besetzung fast wie ein originales Werk an. Dem elegischen Adagio dieser Trauermusik für einen Feldmarschall schlossen die Bläser ein beschwingtes Allegro an, dessen Eingangsfanfaren als Thema wiederkehren, an dessen militärische Erfolge erinnernd, und rundeten das Werk mit einem tröstlichen Adagio ab.
Beim „Andante für eine kleine Orgelwalze“ KV 616 entsprach das Bläserquintett dem anmutigen Thema und seiner Verarbeitung in Art von Variationen mit bezauberndem Klang. Hauptwerke des Konzerts waren Beethovens „Quintett für Klavier, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott“ Es-Dur op. 16 (1794) und Mozarts „Quintett“ dieser Besetzung Es-Dur (1784). Majestätisch wirkte das einleitende Grave, mit 20 Takten wie bei Mozart. Unmittelbar schließt das von der Pianistin solistisch eingeleitete Allegro ma non troppo an, wo sich perlende Läufe mit den Klangfarben der Bläser zu bezwingendem Hörerlebnis verband. Beim ebenfalls vom Klavier eingeleiteten Andante cantabile gesellten sich die Bläser zum ausdrucksvollen Klavier eher beruhigend, beim Rondo einmal mehr mit effektvollen Forte-Piano-Kontrasten. Bei Mozarts „Quintett“ konzertierte die Pianistin mit den Bläsern oder unterstützte diese und verzauberte die Zuhörer."
Arno Preiser, Münchner Merkur, 15.07.2014